Notverysmartphone

Kaum unternimmt man die ersten Schritte in digitaler Selbstverteidigung, macht einen der Guardian auch schon auf die privacyteschnische Achillesferse aufmerksam.

Immerhin gibt es auch fürs Smartphone schon ein ganze Reihe netter Tools. Ausser mit Textsecure und Redphone (nicht auf der Liste) habe ich allerdings noch nicht rumgespielt.

Und wer immer noch denkt, ihn gehe dieses Privacygedöns alles überhaupt nichts an, dem empfehle ich als Einstieg dieses Referat von Jacob Appelbaum:

Und gleich anschliessen noch dieses Referat (gehalten rund ein halbes Jahr vor den Snowden-Enthüllungen). Auch nett, dieser dreiteilige Talk (I/II/III) mit Tilo Jung. Und allenfalls noch diese vierstündige Q&A-Session an der TU München.

Damit solltet ihr eine Weile beschäftigt sein. Ich gönn meinem Blog eine kurze Pause.

Und mir Ferien. Implementiert schön.

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Fertig Rundumsorglospaket

Es ist an der Zeit, ein Stück digitale Freiheit zurück zu erobern.

Ein guter Ausgangspunkt dafür ist sicher Prism-Break. Lehrreich finde ich aber auch, in Prism-Break-Erfahrungen anderer zu stöbern. Weshalb ich hier auch gleich mal versuche, meine ersten Schritte in die digitale Unabhängigkeit zu dokumentieren. Wichtige Erkenntnis: Nicht alles muss von heute auf morgen auf den Kopf gestellt werden. Step by step geht auch. Die fast noch wichtigere Erkenntnis ist jedoch: All die vermeintlichen Rundumsorglospakete sind relativ schnell verdrängt.

Browser

Mit Firefox habe ich zum Glück schon immer aufs richtig Pferd gesetzt. Privacy-Mode “on”, Cookies “off”. That’s it, basically. Von den Addons hab ich momentan “NoSkript”, “Donttrackme” und “Adblockplus” installiert. Gibt aber noch eine ganze Palette mehr.

Gelegentlich benutze ich auch den Tor-Browser, erinnert vom  Surftempo jedoch immer noch arg an die Anfänge des Internets. However, try it!

Suchmaschine

Im Minimum Startpage. Wer zu faul ist “Startpage” als Startseite einzurichten, dem ist wohl auch nicht mehr zu helfen.

Cloud-Storage

Dropbox gelöscht und durch Wuala ersetzt. Da ich schon Dropbox eher zurückhaltend genutzt habe, werden sich mir die Vor- und Nachteile von Wuala wohl erst mit der Zeit erschliessen. Für andere Cloud-Dienste mag Boxcryptor eine Option sein.

Mails

Thunderbird installiert und eine neue Mailbox bei Autistici/Inventati.org eröffnet. Kurz und schmerzlos. Das Adressbuch von A nach B zu exportieren ist eine Sache von 10 Minuten.

Ausreden, weiterhin Gmail, Outlook oder ähnliche Dienste zu benutzen, gibt es kaum. Weil Google den RSS-Reader gekillt hat, fiel mir der Schritt ohnehin leicht. Google+ habe ich kaum benutzt und persönliche Docs bei Google zu speichern war mir schon immer suspekt. Nichts was sich nicht ersetzen liesse. Dafür schätze ich bereits mehrere Killer-Features von Thunderbird. Unterdessen empfinde ich es ja auch ein wenig als assozial, wenn mich Leute dazu nötigen, Mails an ihre NSA-Box zu schicken.

Herr Snowden soll ja angeblich Lavabit als Mailbox nutzen. (Jetzt wohl nicht mehr.)

Mein grundsätzliches Credo lautet vorderhand jedoch: Keine Dienste in UKUSA.

Mails verschlüsseln

Hätte mir früher jemand gezeigt, wie einfach man Mails verschlüsselt, hätte ich wohl gar nicht auf die Enthüllungen von Herrn Snowden gewartet. Für mich hat sich die SpOn-Anleitung als ganz praktikabel erwiesen. Eine sehr brauchbare Anleitung gibt es auch hier.  Und Herr Feynsinn sagt euch jetzt noch, warum es höchste Zeit ist, damit anzufangen.

Grundsätzlich lösche ich aber auch einfach wieder mehr Mails. Ein Bruchteil, welcher dem digitalen Schredder nicht zugemutet werden könnte. Ausserdem ist Mails löschen eine gute Übung darin, den inneren Mielke/von Däniken in Schach zu halten.

Facebook

Hatte dort eigentlich nie viel mehr als einen Platzhalteraccount.  Spätestens seitdem FB vor zwei Jahren meinen Ugugu-Account ohne nähere Begründung auf Eis gelegt hat, bzw. mich darum bat, einen amtlichen Ausweis hochzuladen, ansonsten meine virtuelle Identität ausgeknippst werde, hat sich für mich das antisoziale Netzwerk schlechthin auf immer und ewig als totalitärer Drecksladen diskreditiert. Werde ich deshalb einsam sterben? Sei’s drum.

Evernote

Account gelöscht. Falls jemandem eine gute Alternative in den Sinn kommt. Her damit.

Und jetzt?

Erst Schritte sind getan. Schon höre ich die ersten Kritiker raunen: Ohne Linux kannst Du dir die ganze Übung auch sparen. Gemach, gemach! Besser irgendwo anfangen als die digitale Faust im Sack zu machen. Linux is next. Promised.

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Gruss von der Baustelle

Warum jetzt hier und nicht mehr dort? Stück für Stück die digitale Unabhängigkeit zurückgewinnen. Das ist die Idee und der Weg das Ziel. Im Gegensatz zu WordPress.com hauen mir die Hacktivisten von Autistici/Inventati bestimmt keine Google-Ads in die Blogeinträge, dafür bin ich gerne bereit auf freiwilliger Basis ab und zu etwas springen zu lassen.  Lang lebe NoBlogs!

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